Israel ist ein Minenfeld auf jeder Ebene – in Realität wie auch im übertragenen Sinn. Das Selbstverständnis des israelischen Staates scheint in unlösbare Widersprüche verstrickt. Umso wunderbarer ist es, Literatur-, Kunst-, Theaterprojekte zu entdecken, die die verfahrene Situation aus einer anderen Perspektive betrachten wollen, die eine andere Praxis entstehen lassen wollen. Und die natürlich überhaupt erst unseren Blick auf die Komplexität der Situation schärfen. Da gibt es gemeinsame Buchprojekte von palästinensischen und israelischen AutorInnen, Romane, die die beiden Geschichten parallel zueinander betrachten, Geschichten von Freundschaften, aber auch Geschichten darüber, was das Trennende ausmacht. Und wir wollen nicht nur die Geschichten des jüdischen Israels präsentieren, sondern auch eine Tür auf das arabische Israel auftun.
Hier ein Beitrag der Republik zu Tel Aviv, aus der Serie "Am Strand", zu der neun Strände am Mittelmeer besucht werden.
Hummus, der orientalische Leckerbissen, spielt in der Komödie Tel Aviv on Fire eine Nebenrolle, aber eine bezeichnende. Die Speise ist in Palästina so beliebt wie in Israel, das sich politisch vom Ersteren abgrenzt und ihm menschlich doch so verwandt ist. Der israelische Grenzer Assi liebt Hummus und meint, dass niemand ihn so gut zubereiten kann wie die Palästinenser. Die müssen bei ihm durch die Schleuse, und Salem ist einer von ihnen, ein eher unbeholfen wirkender Mann, der in Jerusalem lebt und für die hüben wie drüben äusserst populäre arabische Serie "Tel Aviv on Fire" als Autor arbeitet. Es ist eine exploive Lappalie, die Salem mit Assi ins Gespräch bringt, aber weil dessen Frau die Serie so heiss liebt, beginnt ihm Assi Ideen für die Handlung zu stecken, damit er zuhause bluffen kann. Dem uninspirierten Salem kommen die Tipps gerade mal recht.
Die grosse Kunst von Tel Aviv on Fire besteht darin, dass Sameh Zoabi einen Konflikt, von dem eigentlich alle seit Jahren genug haben, aufs Menschelnde runterbricht und über den Abgründen der Situation mit federfüssiger Leichtigkeit tänzelt. Weil er den Schein einer TV-Serie geschickt mit dem Sein der Wirklichkeit verwebt, ist seine Geschichte im Kern eine globale. Wir schauen dem Treiben jedenfalls mit Genuss und Vergnügen zu und staunen am Ende, dass man über die Situation im Nahen Osten allen Ernstes kichern und schmunzeln kann.
DVD mehrSatirisch, surreal, unvorhersehbar und wahsinnig lustig: eine wilde schwarze Komödie! Los Angeles Times
DVD mehrEin neues Soloalbum von Asaf Avidan mit dem Titel Different Pulses erschien 2012. Produziert wurde das Album von Tamir Muskat, dem Schlagzeuger der Band Balkan Beat Box. Bis auf wenige Ausnahmen (Trompete, Posaune und Bass-Klarinette) sind alle Instrumente von Asaf Avidan und Tamir Muskat eingespielt. Sie nahmen das Album in Etappen auf, wenn sie zwischen ihren Tourterminen gemeinsam Zeit hatten. Während Asaf Avidan bei früheren Alben versuchte, die Musik so aufzunehmen, wie er sie live spielte, wollte er diesmal eine Studioaufnahme, die sich vom Live-Spiel unterscheidet. Den Album-Titel Different Pulses wählte Asaf Avidan zum einen, weil sich das Album stilistisch und im Produktionsprozess von den Alben mit den „Mojos“ unterscheidet, zum anderen wegen des das Album durchziehenden Grundthemas: Der Suche nach Liebe, Frieden und/oder Sicherheit in dem Wissen, diese nie zu finden, weil es immer verschiedene Impulse/Pulsschläge gibt, die sich nie ganz synchronisieren lassen. Wikipedia
CD mehrMelancholie und Humor prägen diesen intelligenten Film, welcher gekonnt gefilmt und geschnitten in atmosphärischer Manier uns teilhaben lässt, wie Menschen versuchen, ihr Dasein zu verstehen und zu bewältigen. Märchenhaft und doch ganz dem Realismus verschrieben lernen wir verschiedene, sich überschneidende Lebenswelten in der Stadt Tel Aviv kennen. Für einmal stehen nicht direkt politische Verhältnisse im Vordergrund, Konflikte aus dieser Perspektive werden nur angedeutet, sondern es steht das Individuum mit seinen persönlichen Sehnsüchten und Ängsten im Zentrum. Der deutsche Titel des Films lautet Jellyfish – Vom Meer getragen. Tatsächlich spielt das Meer eine grosse Rolle, einerseits verleiht es dem Film den traumhaften visuellen Hintergrund, wie auch steht es als Metapher für das Wiederkehrende und das Element, in welchem die verschiedenen Menschen seelisch wie auch physisch dahin treiben. Ein Film zum Mitschwimmen! ap
DVD mehrEine spannende und sehr vielfältige Zusammenstellung von Musik aus Israel. Europäische Einflüsse vermischen sich mit arabischen und palästinensischen Musiktraditionen und den energiegeladenen Rhythmen aus Jemen und Nordafrika. Das Album präsentiert viele der musikalischen Grössen israels wie Ofra Haza und Chava Alberstein.
CD mehr"Magic Surf guitars from Tel Aviv kicked by tuba and drums on an ecstatic mediterranean spicy Balkan trip" – so beschreiben Boom Pam selber ihr Album. Und so fühlt sich das auch an. Wunderbar, eine zum Tanzen bringende Wundertüte!
CD mehrAsaf Avidan betört mit seinen melancholischen Liedern, die direkt ins Herz treffen.
CD mehrDie Bedrohung ist überall. Und trotzdem möchten sie geniessen, will Lulu sich verlieben, Yali ausgelassen feiern und Noam das Leben locker angehen. Ihre WG ist im hippsten Viertel von Tel Aviv, sie kennen die angesagten Clubs und erobern die begehrtesten Männer. So einen wie Ashraf, einen schüchternen Palästinenser, in den sich der junge Reservesoldat Noam Hals über Kopf verliebt. Zu viert stürmen sie in die Szene, organisieren einen Rave gegen die Besatzungspolitik Israels und fordern eigentlich nur ein Stück normales Leben. Doch so einach wird es nicht weitergehen. Nicht in einer Stadt, die ihren Frieden in einem Vakuum, der sogenannten "Bubble", lebt, und auch nicht mit einer Liebe, die keine Grenzen zu kennen scheint.
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