Sarit Yishai-Levi

Die Schönheitskönigin von Jerusalem

Als roter Faden zieht sich der Fluch der Frauen der Familie Ermoza durch das Buch, die mit Männern verheiratet werden, die sie nicht lieben. Diese unglücklichen Geschichten – mit den Männern, die sich aufgrund einer unglücklichen Liebe in die Ehe mit einer ungeliebten Frau schicken – bilden das epische Gerüst dieser Familiensaga. Und immer lieben diese Väter dann ihre ältesten Kinder, insbesondere die Töchter, von ganzem Herzen. Im Zentrum des Romans steht Gabriela, die vorläufig den Schlusspunkt dieses Fluches bildet und die die Geschichte ihrer Familie von ihrer Grossmutter, ihrer Grosstante und ihrer Tante erfährt. So wird die Geschichte der Familie über ein ganzes Jahrhundert gespannt: als Besitzer eines Delikatessengeschäfts im Markt der Altstadt von Jerusalem, in ihrem sephardischen Milieu, ihre Ablehnung der askenasischen Gemeinschaft. Im Hintergrund spielen sich die einschneidenden historischen Ereignisse ab – der Zweite Weltkrieg, die jüdischen Milizen, die Staatengründung Israels. Die zahlreichen, in den Text verschränkten spaniolischen Ausdrücke verweisen auf die spanische Herkunft der sephardischen Juden. Eine wunderbare Familiengeschichte, mit Figuren, die einem richtig ans Herz wachsen. cn

Klappentext:

Seit der Vertreibung der Juden aus Spanien im 15. Jahrhundert sind die Ermozas in Jerusalem ansässig, doch niemals hat sich die sephardische Familie mit den Aschkenasim vermischt. Bis Urgrossvater Rafael den blauen Augen einer Aschkenasin verfällt. Um die unstatthafte Verbindung zu verhindern, wird er überstürzt mit einer Spaniolin verheiratet, die ihn seine Liebe jedoch nicht vergessen lässt. Fortan scheint ein Fluch auf der Familie Ermoza zu lasten, denn ihre Erstgeborenen suchen vergeblich das Glück in der Liebe. Bis Gabriela, diese "merkwürdigste aller Kreaturen", wie ihre Mutter sie abfällig nennt, Nona Rosa nach und nach das gut gehütete Familiengeheimnis entlockt und den vermeintlichen Fluch abschüttelt. In ihrem grossen, packenden Familienroman, der sich zwei Jahre auf den israelischen Bestsellerlisten hielt, zeigt Sarit Yishai-Levi nicht nur, wie unerbittlich erfahrenes Leid über Generationen fortwirken kann, sie erzählt auch die Geschichte Israels und Palästinas aus dem weniger bekannten Blickwinkel einer vor Jahrhunderten eingewanderten spaniolischen Familie.

Über die Autorin / über den Autor:

Sarit Yishai-Levi, geboren 1947 in Jerusalem in eine seit Generationen dort ansässige sephardische Familie, war als Schauspielerin, Journalistin, Korrespondentin und Moderatorin tätig. Nach vier Sachbüchern eroberte sie mit ihrem ersten Roman Die Schonheitskönigin von Jerusalem die israelischen Bestsellerlisten.

Preis: CHF 18.90
Sprache: Deutsch (aus dem Hebräischen von Ruth Achlama)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2017 (2013)
Verlag: Aufbau
ISBN: 978-3-7466-3345-9
Masse: 618 S.

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