Sameh Zoabi

Tel Aviv on Fire

Hummus, der orientalische Leckerbissen, spielt in der Komödie Tel Aviv on Fire eine Nebenrolle, aber eine bezeichnende. Die Speise ist in Palästina so beliebt wie in Israel, das sich politisch vom Ersteren abgrenzt und ihm menschlich doch so verwandt ist. Der israelische Grenzer Assi liebt Hummus und meint, dass niemand ihn so gut zubereiten kann wie die Palästinenser. Die müssen bei ihm durch die Schleuse, und Salem ist einer von ihnen, ein eher unbeholfen wirkender Mann, der in Jerusalem lebt und für die hüben wie drüben äusserst populäre arabische Serie "Tel Aviv on Fire" als Autor arbeitet. Es ist eine exploive Lappalie, die Salem mit Assi ins Gespräch bringt, aber weil dessen Frau die Serie so heiss liebt, beginnt ihm Assi Ideen für die Handlung zu stecken, damit er zuhause bluffen kann. Dem uninspirierten Salem kommen die Tipps gerade mal recht.

Die grosse Kunst von Tel Aviv on Fire besteht darin, dass Sameh Zoabi einen Konflikt, von dem eigentlich alle seit Jahren genug haben, aufs Menschelnde runterbricht und über den Abgründen der Situation mit federfüssiger Leichtigkeit tänzelt. Weil er den Schein einer TV-Serie geschickt mit dem Sein der Wirklichkeit verwebt, ist seine Geschichte im Kern eine globale. Wir schauen dem Treiben jedenfalls mit Genuss und Vergnügen zu und staunen am Ende, dass man über die Situation im Nahen Osten allen Ernstes kichern und schmunzeln kann.

Preis: CHF 21.00
Sprache: Arabisch, Hebräisch (Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch)
Art: DVD
Erschienen: 2019
Verlag: Trigon
Masse: 97 Min.

zurück