Charles Baudelaire

Die Blumen des Bösen

Gedichte

Klappentext:

Kaum ein anderes Werk hat die europäische Lyrik so nachhaltig geprägt wie Les Fleurs du Mal (1857) des Décadent und Dandy Charles Baudelaire. Bei seinem Erscheinen in Frankreich ein riesiger Skandal, mehrfach verboten und verbrannt, ist dieser Gedichtzyklus zu einem zentralen Text der Moderne geworden. Grundthema der Blumen des Bösen ist die Biopsie des Abgrunds, der in einem Subjekt aufklafft, das die Entstehung des modernen Bewusstseins als seelische Zerreissprobe durchleidet. Das "Böse" dieser Blumen meint nicht eine moralische Kategorie oder ein sittliches Urteil, sondern die unerbittliche Analyse des Dämonischen an der Wurzel jeder existentiellen Erfahrung.

Mit ihrer Sprachmagie, ihren Exorzismen der Verzweiflung, ihrer Ästhetisierung des Makabren, Bizarren und Morbiden, und nicht zuletzt mit ihrer gewagten Erotik, markieren Die Blumen des Bösen einen Höhe- und Wendepunkt der französischen Dichtung: in ihrer formalen Perfektion noch der Verskunst des Klassizismus und der Romantik verpflichtet, sprengen und überschreiten sie deren inhaltliche Modelle und erschliessen psychologisch wie soziologisch völlig neue Dimensionen.

Über die Autorin / über den Autor:

Charles Baudelaire, geboren am 9.4.1821 in Paris. Ab 1838 schrieb er Gedichte, Prosa und Dramen. Er übersetzte Prosa von Edgar Allan Poe. Im Alter von 36 Jahren veröffentlichte er Les Fleurs du Mal, was sofort einen Strafprozess wegen "Beleidigung der öffentlichen Moral" gegen Autor und Verleger zur Folge hatte. Heute gilt Baudelaire als einer der bedeutendsten französischen Dichter und als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa. Baudelaire starb am 31.8.1867 in Paris.

Simon Werle, geboren 1957, publizierte als Übersetzer zahlreiche Übertragungen klassischer und moderner Bühnenstücke von Sophokles bis Beckett und Koltès, als Autor zuletzt 2014 den Dramenband Mythen. Mutanten. Für seine Nachdichtung der Tragödien Racines wurde er mit dem Paul-Celan-Preis und dem Johann-Heinrich-Voss-Preis ausgezeichnet. Für seine Übersetzung von Baudelaires Fleurs du Mal erhielt er 2017 den Eugen-Helmlé-Preis.

Preis: CHF 49.90
Sprache: Französisch, Deutsch (aus dem Französischen von Simon Werle)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2017
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-498-00677-8
Masse: 528 S.

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