Alexandre Labruffe

Erkenntnisse eines Tankwarts

Aneinandergereihte, kurze Abschnitte geben uns Einblick in den Arbeitsalltag des Ich-Erzählers als Tankwart. In einem Vorort von Paris, in einer leeren Landschaft steht die Tankstelle, als Sinnbild einer Zivilisation, die dem Ende des Rohstoffes Benzin entgegengeht. Der Tankwart philsosophiert, schaut sich B-Movies an, verliebt sich in eine japanische Fesselkünstlerin, organisiert Ausstellungen, führt Bücherübergaben mit codierten Botschaften aus ... 

Seine Kommentare, Einsichten und Erkenntnisse sind so lakonisch wie launisch, so verquer wie überzeugend. Eine unterhaltsame Reise durch die Tankstellen der Literatur- und Filmgeschichte und durch die Zufälle der modenen Welt! cn

Klappentext:

Um Tankwart zu sein, sollte man den Geruch von Benzin mögen, Routine und Langeweile ebenso – und ausserdem Frauen, die den Geruch von Benzin mögen. Beauvoire aber ist nicht nur Tankwart. Er ist Soziologe und Philosoph, Detektiv und gar Rebell …

Alltag an einer Tankstelle am Rand von Paris. Autos halten an und werden betankt, Menschen kommen und gehen. Beauvoire arbeitet an diesem Ort, dem Inbegriff des Transits, und wird von seinen Kunden zumeist übersehen. Derart unsichtbar kann er sie in Ruhe beobachten und denkt sich seinen Teil. Die Arbeitszeit vertreibt er sich mit Lesen, mit A- wie auch B-Movies und träumt im flackernden Schein der Neonröhren von Amerika. Er telefoniert mit seinem Freund Ray auf Malta, spielt Dame mit Nietzland und wartet auf die Ablösung durch Jean Pol. Er übermittelt unfreiwillig geheime (kriminelle?) Botschaften, wagt es eines Tages endlich, die verführerische japanische Stammkundin anzusprechen, und lehnt sich gegen seinen Chef auf, indem er wilde Ausstellungen im Verkaufsraum organisiert.

Hier, wo alle gesellschaftlichen Schichten sich kreuzen, wo ökologische, politische und soziale Fragen aufbrechen, sind irrwitzige Geschichten zu erleben und vielfältige Einsichten zu gewinnen. Ein überaus einfallsreicher, nicht ganz ernst gemeinter philosophischer Roman.

Über die Autorin / über den Autor:

Alexandre Labruffe, geboren 1974 in Bordeaux, war mehrere Jahre lang in China und Südkorea tätig. Zurück in Paris hat er in zahlreichen künstlerischen Projekten, vor allem am Theater und fürs Kino gearbeitet. Erkenntnisse eines Tankwarts ist sein erster Roman.

Preis: CHF 30.50
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Cornelius Wüllenkemper)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2023 (2019)
Verlag: Wagenbach
ISBN: 978-3-8031-1377-1
Masse: 142 S.

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