Arthur Koestler

Ein spanisches Testament

Als Korrespondent des englischen News Chronicle reist Arthur Koestler im Januar 1937 zum zweiten Mal nach Spanien. Er will über den Kriegsschauplatz Málaga berichten, man fürchtet, dass die Rebellen schon fast vor den Toren der Stadt stehen. Er reist nach Süden und beschreibt das Ausmass der Katastrophe, die über die Verteidiger der Republik hereinzubrechen droht. Während die Rebellen, unterstützt von italienischen und deutschen Truppen, mit marokkanischen Soldaten und Fremdenlegionären, mit Panzern und modernen Waffen, der Stadt immer näher rücken, verfügen die Republikaner über nichts weiter als ihre Überzeugung und ihre Bereitschaft, die Republik zu verteidigen. Bei dem Einzug der Franco-Rebellen wird Koestler verhaftet, da er bei einem früheren Besuch über die Unterstützung der Rebellen durch italienische Truppen geschrieben hat – eine Tatsache, die weder die Italiener noch die Franquisten publik machen wollten –, und wird zum Tod verurteilt.

Der grösste Teil des Textes sind dann die Aufzeichnungen aus dem Gefängnis, sein Umgang mit der Isolation, mit der Ungewissheit, mit der Angst vor dem Sterben oder vor dem Tod. In lebendigen Szenen beschreibt es schon fast auf witzige Weise den Gefängnisalltag, die Hierarchien, die Beschäftigungen jeden Tag; aber er beschreibt auch die nächtlichen Schrecken, wenn wieder Verhaftete zum Erschiessen abgeführt werden. Und es sind Hunderte aus nur diesem Gefängnis, die von den Franquisten erschossen worden sind.

Ein Text, der einen mitreisst, den man gar nicht mehr aus den Händen legen will. cn

Klappentext:

Als im Juli 1936 nach einem Generalputsch der Spanische Bürgerkrieg ausbricht, zeigen sich viele Intellektuelle auf der ganzen Welt solidarisch mit der bedrohten Republik. Auch Schriftsteller und Journalist Arthur Koestler reist wenig später als Kriegsberichterstatter nach Spanien. Dort erlebt er die Eroberung Málagas durch die Truppen von General Franco mit. Kurz darauf wird Koestler von faschistischen Putschisten festgenommen und durch ein Standgericht zum Tode verurteilt. Auf seine Hinrichtung wartend, beginnt Koestler, seine Beobachtungen und Gedanken in Ein spanisches Testament niederzuschreiben.

In seinem Werk treffen tiefgründiste Fragen zum menschlichen Dasein auf erschreckende Schilderungen der Kriegswirklichkeit. Ein einzigartiges Zeitdokument über den Spanischen Bürgerkrieg von einem der bedeutendsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts.

Über die Autorin / über den Autor:

Arthur Koestler, geboren 1905 in Budapest, wurde 1937 in Málaga von den faschistischen Putschisten festgenommen und als Spion zum Tode verurteilt. Die Intervention der britischen Regierung rettete ihm in letzter Minute das Leben. Koestler avancierte zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller englischer Sprache und pflegte Freundschaften zu George Orwell, Simone de Beauvoir und anderen Intellektuellen seiner Zeit. Er verstarb 1983 in London.

Preis: CHF 17.50
Sprache: Deutsch
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2021 (1937)
Verlag: Europa
ISBN: 978-3-95890-386-9
Masse: 264 S.

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