Seit sich Albanien gegen aussen geöffnet hat, wird es immer einfacher und auch immer üblicher, die Ferien auch in diesem lange verschlossenen Land zu verbringen. Die unzähligen, kaum aus der albanischen Landschaft wegzusprengenden Einpersonenbunker sind eine Erinnerung an diese Zeit der Abschottung. Und eine Reise lohnt sich auf ganz verschiedenen Ebenen: das schöne und farbige Tirana, die faszinierenden Steinstädte Gjirokastra und Berat, die Kunst, die überwältigende Berglandschaft und die umwerfend freundlichen Menschen. Doch es braucht auch Aufmerksamkeit auf die Geschichte des Landes – nicht nur das paranoide Regime unter Hoxha hat seine eigenen Traumata erschaffen; auch die vielfältige Geschichte der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ist überaus interessant und lehrreich. Immerhin leben in Albanien Katholiken, Griechisch-Orthodoxe und Muslime – und es scheint zu funktionieren.
Hier ein Artikel aus der Republik zum Strand von Vlora.
Ein Film, der auf erschütternde Weise aufzeigt, dass jeder Mensch, der flieht, keine anonyme Gestalt in Form eines Flüchtlings ist, sondern eine Person mit einer individuellen Geschichte, mit einem Namen, einem Leben vor der Flucht. Obwohl die Art und Weise wie sich der Protagonist Koli seinem Schicksal stellt, mich nicht überzeugt – allzu gelassen nimmt er das scheinbar Unumstössliche hin – bringt Alive! eindringlich eine Realität ans Licht, die nicht weit von der Schweiz stattfindet. ap
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