Ignacio Aldecoa

Gran Sol

Eine dichte, auch irgendwie lakonische Beschreibung, einer Fischfangfahrt von Galizien aus an die englische/irische Küste. Es geht um die ganze Mannschaft, die verschiedenen Männer, die mit ihren ganz eigenen Geschichten und Träumen auf diesem Schiff zusammengekommen sind: Feindschaften, Freundschaften, Intrigen, Verzweiflung, Träume. Der Kapitän, Simon Orozco, sehr erfahren, wortkarg, von seiner Familie träumend, ist die schützende Hand über allem. Die verschiedenen Fanggänge werden detailreich beschrieben, Stürme, die das Schiff fast zum Kentern bringen, der Verkauf der Fische, wie der Markt funktioniert, die Reedereien. Die Landgänge der Matrosen, die sich betrinken, Frauen suchen, das Leben suchen. Eine dichte Beschreibung eines klar strukturierten Lebens. Bis es zu diesem letzten Sturm kam ...

Ignacio Aldecoa gehörte in den 50er Jahren zu der "50er Generation", zusammen mit Carmen Martin Gaite, Rafael Sanchez Ferlosio, Jesus Fernandez Santos. Diese Gruppe wollte eine Gegenrealität gegen die Gewinner des Bürgerkrieges schaffen. Sie beschäftigten sich mit dem Alltag der einfachen Menschen. So hat Aldecoa, um den Alltag der Fischer verstehen zu können, viel Zeit mit diesen auf Schiffen verbracht, und sich die Details dieses Berufes, die technischen Dinge des Fischfanges etc. erklären lassen. Ein wunderbares Buch, das einen auf die Reise in einem engen, stinkenden Kutter mitnimmt und tatsächlich daran teilhaben lässt. cn

Klappentext:

Ignacio Aldecoa erzählt die Fahrt von dreizehn nordspanischen Fischern zu der Fischbank Gran Sol westlich von Irland. Die Männer mit ihren unterschiedlichen Temperamenten bilden eine Schicksalsgemeinschaft in einer Welt von salziger Nässe und klammer Scheusslichkeit: Sie zweifeln, streiten, trinken und träumen, schuften bis zum Umfallen, hadern mit dem Verlust ihrer Heimat und der Sehnsucht nach ihren Frauen. Sie sind allein mit sich auf dem urgewaltigen Meer, das ihnen Ort ewiger Bewährung ist. 

Ausgezeichnet mit dem Kritikerpreis Premio de la Crítica, der in Spanien für höchste literarische Anerkennung steht, zählt Gran Sol zu den wichtigsten Romanen des 20. Jahrhunderts.

Über die Autorin / über den Autor:

Der früh verstorbene Ignacio Aldecoa (1925–1969) widmete sein literarisches Schaffen "den Menschen, die von ihrer Hände Arbeit leben". Er gilt als Wegbereiter der modernen spanischen Literatur und einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Preis: CHF 20.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2009 (1957)
Verlag: Unionsverlag
ISBN: 978-3-293-20456-0
Masse: 299 S.

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