S. Corinna Bille

Meerauge

Klappentext:

Marthe macht Ferien an der Côte d'Azur. Dort begegnet die verheiratete Schweizerin dem jungen Fischer Marceau, und die Liebe bricht wie eine Naturgewalt über die beiden herein. Für kurze Zeit gibt sich das ungleiche Paar dem Liebesrausch hin. Doch als Marthe ein Jahr später zurückkehrt, ist auch Marceau verheiratet. Einzig sein Bruder, der Marthe wie ein Doppelgänger ihres Geliebten vorkommt, lässt sie weiterträumen, bis die Liebe im dritten Sommer endgültig erlischt. Dass Marthe unverkennbar Züge der Autorin trägt, zeigt ein Brief von S. Corinna Bille aus dem Sommer 1950: "Ich habe da einen echten Freund. Das ist ein junger Fischer aus der Gegend. Ein einfaches Wesen, absolut wunderbar."

Meerauge ist aber nicht nur eine melancholische Liebesgeschichte, sondern auch das Porträt eines Landes kurz nach dem Weltkrieg, der noch durch alle Köpfe spukt, und einer Zeit, in der Kolonialismus und Rassismus kaum hinterfragt werden.
Zu Billes Lebzeiten unveröffentlicht, erschien Meerauge 1989 postum in einer stark gekürzten Version. Rund siebzig Jahre nach der Niederschrift macht die Übersetzerin Lis Künzli diesen literarischen Schatz erstmals in seiner ursprünglichen Form zugänglich.

Über die Autorin / über den Autor:

S. Corinna Bille (1912-1979), Tochter eines Malers und einer Bergbäuerin, beschliesst mit fünfzehn, Schriftstellerin zu werden. Nach Schuljahren in einem Internat in der Zentralschweiz, "Lehrjahren" in Paris und Zürich führt sie ein Nomadenleben in Walliser Weilern, gemeinsam mit anderen Künstlern. Darunter Maurice Chappaz, den sie 1947 heiratet. Veröffentlichung von Prosa und Lyrik. 1975 wird sie für ihre Erzählungen mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die Natur in Verbindung mit der sinnlichen Körperlichkeit der Liebe zählt zu ihren Hauptmotiven.

Preis: CHF 30.00
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Lis Künzli)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2024 (1989)
Verlag: Rotpunktverlag
ISBN: 978-3-03973-018-6
Masse: 296 S.

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