Elif Shafak

Der Geruch des Paradieses

Soll einen die Vernunft durch das Leben leiten oder der Glaube? Und was ist die Rolle Gottes dabei? Das sind die Fragen, die Peri umtreiben. In Istanbul wächst sie in einer sich ständig wegen dieser Frage in den Haaren liegenden Familie auf. Während ihr Vater auf Bildung und soziale Gerechtigkeit schwört und dem Raki sehr zugetan ist, sucht ihre Mutter Trost und Hilfe im Glauben. Peri fühlt sich irgendwo dazwischen und tut sich schwer damit, eine Position zu beziehen. Als es ihr als guter Schülerin und mit der Unterstützung ihres Vaters gelingt, einen Studienplatz in Oxford zu erhalten, erhofft sie sich Freiheit von diesen Fragen. In Oxford aber zieht es sie in das Seminar von Professor Azur, wo genau wieder über Gott gesprochen wird.

Elif Shafak beschäftigt sich im Text neben der Gegenüberstellung von Glaube und Vernunft, auch mit dem Umgang mit der Religion selber und auch mit den Vorurteilen gegenüber muslimischen Menschen. Der Text ist spannend geschrieben und man befindet sich gleich mitten im Geschehen. Shafak erzählt die Geschichte aus zwei Erzählperspektiven: aus der Jetzt-Zeit von Peri in Istanbul, als Mutter dreier Kinder, Ehefrau eines erfolgreichen Geschäftsmannes; und aus der Kindheit und Jugend von Peri, bis zu der Zeit in Oxford. So nimmt sie die Lesenden auf eine mäandrierende Erzählung zwischen zwei Zeiten mit, die sich beide auf ihren jeweiligen Höhepunkt zubewegen ... cn

Klappentext:

Während ihres Studiums in Oxford trifft Peri, die in Glaubensfragen schon immer zwischen den Stühlen sass, auf die weltoffene Shirin und die Kopftuch tragende Mona. Es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen drei sehr unterschiedlichen Frauen mit muslimischem Hintergrund – Shirin, die Sünderin, Mona, die Gläubige, und Peri, die Verwirrte. Jahre später lebt Peri wieder in Istanbul, hat eine eigene Familie und bewegt sich in den besseren Kreisen. Doch eines Tages wird sie unvermittelt von der Vergangenheit eingeholt. Was ist in Oxford geschehen, dass sie sich mit ihren Freundinnen entzweit hat? Und was hat der charismatische Professor Azur und sein umstrittenes Seminar über "Gott" damit zu tun?

Elif Shafak lässt in ihrem neuen Roman moderne und traditionelle Wertesysteme sowie Schattierungen des Glaubens meisterhaft kollidieren und zeigt auf, dass gegenläufige gesellschaftliche Phänomene ihren Kampf auch im Inneren eines jeden Menschen fortsetzen.

Über die Autorin / über den Autor:

Elif Shafak, in Strassburg geboren, gehört zu den meistgelesenen Schriftstellerinen in der Türkei. Die preisgekrönte Autorin von dreizehn Büchern, darunter Der Bastard von Istanbul (2007), Die vierzig Geheimnisse der Liebe (2013), Ehre (2014) und Der Architekt des Sultans (2015) schreibt auf Türkisch und auf Englisch. Ihre in der Türkei teilweise heftig umstrittenen Werke sind in über dreissig Ländern erschienen. Elif Shafak lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in London und Istanbul.

Preis: CHF 21.00
Sprache: Deutsch (aus dem Englischen von Michaela Grabinger)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2017 (2016)
Verlag: Kein & Aber
ISBN: 978-3-0369-5970-2
Masse: 558 S.

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