Der dritte Band der Reihe Kontinentaldrift, wieder realisiert in Zusammenarbeit mit dem Haus für Poesie, versammelt 34 poetische Stimmen aus 12 europäischen Ländern in der Originalsprache und in deutscher Übersetzung.
Die Dichter:innen wurden in Ägypten, Syrien, Israel, Palästina, Tunesien, Marokko, Irak, Libanon oder im Jemen geboren und schreiben heute in Städten wie Paris, Berlin, Madrid oder Stockholm. Ihre Gedichte haben immer mehr als eine Heimat. Sie schildern die Bitterkeit des Exils und den Mut eines Neuanfangs in einem Europa, das ersehnter Fluchtpunkt und enttäuschende Fremde zugleich sein kann. Zwischen Traditionen arabischer und europäischer Prägung oszillierend, geben sie den Erfahrungen von Krieg und Gewalt ebenso eine Sprache wie den universalen Themen der Literatur, der Liebe, der bedrohten und bedrohlichen Natur, den Ängsten, Hoffnungen und kleinen Freuden des Alltags.
Vielgestaltig, doch immer eindringlich gewähren die erstmals ins Deutsche übertragenen Gedichte dieser Anthologie einen Einblick in europäische Gegenwartspoesie, die in arabischer Sprache geschrieben wird, und zeigen, wie nahe die beiden Kontinente heute auch literarisch beieinanderliegen.
Über die Autorin / über den Autor:Ghayath Almadhoun wurde 1979 als Kind palästinensischer Eltern in Damaskus, Syrien, geboren und emigrierte 2008 nach Schweden. Er veröffentlichte vier Gedichtbände auf Arabisch, seine jüngste Sammlung Adrenalin kam 2017 auf Englisch heraus. In deutscher Übersetzung erschien der Auswahlband Ein Raubtier namens Mittelmeer. Er lebt in Berlin und Stockholm..
Sylvia Geist, geboren 1963 in Berlin, schreibt vorwiegend Lyrik und übersetzt aus dem Englischen. Zuletzt veröffentlichte sie u.a. die Gedichtbände Gordisches Paradies (2014) und Fremde Felle (2018). Bei Wunderhorn erschienen in ihrer Übersetzung Gedichte von Chirikure Chirikure (2011) und eine Anthologie zeitgenössischer Lyrik aus Südafrika (2013).
Preis: CHF 37.90