Matthias Lohre

Der kühnste Plan seit Menschengedenken

In 41 Kapiteln und einem Epilog werden wir in Der kühnste Plan seit Menschengedenken durch eine teils fiktionale Liebesgeschichte zwischen dem christlichen Architekten Herman Sörgel und der jüdischen Antiquitätenhändlerin Irene Villanyi geführt. Eine faszinierende Beziehung, die von dem gemeinsamen Willen einen zweiten Weltkrieg zu verhindern, genährt war. Ihre Vision war das gigantische Projekt, genannt Atlantropa, das zum Ziel hatte, den sich erneut am Horizont abzeichnenden Krieg zu verhindern. Dies sollte gelingen, indem die afrikanischen und europäischen Nationen zusammenarbeiten und ihre finanziellen Ressourcen nicht für die Aufrüstung ihrer Armeen verwenden würden, sondern für den Bau von Wasserkraftwerken, die die Energieversorgung für beide Kontinente sicherstellen sollte. Das Ehepaar Sörgel stellte dieses Projekt bereits 1928 vor. Sie organisierten zahlreiche sehr gut besuchte Ausstellungen dazu. Die Nazis stellten sich jedoch sehr schnell gegen Atlantropa, da diese Vision völkerverständigend und nicht Völker beherrschend ausgerichtet war.

Der kühnste Plan seit Menschengedenken ist ein überwältigendes Dokument zu einem allumfassenden, technokratischen Friedensprojekt. Der Roman enthält neben der Liebesgeschichte auch zahlreiche zeitgenössische Briefe und Zeitungsmeldungen. Alles sehr erstaunlich! Und unglaublich, dass wir erst jetzt wieder davon erfahren. Ein sehr spannendes Buch voller interessanter Details! ap

Klappentext:

Nein, reiner Zufall ist es nicht, dass Irene in der New Yorker Unterführung plötzlich wieder vor ihm steht. Aber das kann Herman nicht wissen. Ihre Liebesgeschichte beginnt 1925 mit einer kleinen Schwindelei. Grössere werden folgen. Auch veritabler wechselseitiger Verrat. Und doch lieben sie sich und teilen den unerschütterlichen Glauben, dass die Welt zu retten sei: Gewaltige Dämme sollen das Mittelmeer absenken, Europa und Afrika so zu einem reichen, friedlichen Superkontinent verschmelzen – Atlantropa.

Denn die Zeiten sind unruhig. Europa ist gezeichnet von Krieg und Wirtschaftskrise. Verseucht von Rassismus, Antisemitismus und Hass. In dieser Lage erdenkt der Architekt Herman einen wahnwitzigen Plan. Unterstützt von der Jüdin Irene und namhaften Ingenieuren und Architekten, trägt sein Glaube an Technik und Fortschritt weit. Natürlich gibt es Zweifler, Anfeindungen, Häme. Schliesslich gar ein nationalsozialistisches Regime, das Irene töten und das "Friedenswerk" zur Eroberung Afrikas missbrauchen will. Es zwingt das Paar ins Versteck, doch schon im Mai 1945 bekommt das Projekt neue Unterstützer. Diesmal aus Übersee.

Spannend und lebendig erzählt Matthias Lohre die unwahrscheinliche, aber wahre Geschichte von Herman und Irene Sörgel. Ein sagenhafter Roman!

Über die Autorin / über den Autor:

Matthias Lohre, geboren 1976, ist Autor mehrerer Sachbücher. Er hat in Köln Geschichte studiert, die Berliner Journalistenschule absolviert, in New York gearbeitet, China und Argentinien bereist und lebt heute mit seiner Familie in Berlin.

Preis: CHF 36.50
Sprache: Deutsch
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2021
Verlag: Wagenbach
ISBN: 978-3-8031-3336-6
Masse: 480 S.

zurück