Meron Mendel, Saba-Nur Cheema, Sina Arnold (Hrsg.)

Frenemies

Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen

Klappentext:

Eigentlich könnte doch alles ganz einfach sein, oder? Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Einstellungen, die von allen bekämpft werden müssen; die Kritik dieser Ideologien müsste deshalb stets zusammen geleistet werden. In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Unvereinbarkeiten, handfesten Auseinandersetzungen und Grabenkämpfen, mit wechselseitigen Ausschlüssen, Relativierungen, Beschuldigungen und einem Klima des Argwohns. Hinzu kommt, dass die historischen und theoretischen Bezugnahmen von Rassismus- und Antisemitismuskritik sehr verschieden sind.

Frenemies umzirkelt das Problemfeld, fragt nach den Gründen der Auseinandersetzungen, sucht nach Gemeinsamkeiten, ohne dabei Unvereinbarkeiten und Selbstansprüche der beiden Kritikformen zu relativieren. Das Buch versammelt kurze Texte von Forscher*innen, Bildungspraktiker*innen, Aktivist*innen, die jeweils als Antworten zu "naiven Fragen" dargestellt werden – in Form eines "FAQ". Was unterscheidet Antisemitismus und Rassismus? Gibt es Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Kolonialismus? Ist BDS antisemitisch? Sind Juden und Jüdinnen "weiss"? Wie werden diese Debatten in anderen Ländern geführt? Der Anspruch des Buches ist es, einen niedrigschwelligen Einstieg in ein komplexes, wenngleich sehr präsentes und konfliktreiches Themenfeld zu liefern. Die Schwerpunkte liegen auf Antisemitismus, antimuslimischem und anti-Schwarzem Rassismus.

Über die Autorin / über den Autor:

Meron Mendel ist Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Zusammen mit Saba-Nur Cheema schreibt er die Kolumne "Muslimisch-jüdisches Abendbrot" in der FAZ und ist unter anderem Mitherausgeber des Sammelbands Trigger Warnung. Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen (2019).

Saba-Nur Cheema ist Politikwissenschaftlerin und forscht als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu Antisemitismus in pädagogischen Kontexten. Von 2015 bis 2021 war sie Pädagogische Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank. Sie arbeitet zu den Themen Diversität, muslimisch-jüdischer Dialog und dem Verhältnis von Rassismus und Antisemitismus. Zusammen mit Meron Mendel schreibt sie die Kolumne "Muslimisch-jüdisches Abendbrot" in der FAZ und ist Mitherausgeberin des Sammelbands Trigger Warnung. Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen (2019). Sie ist Mitglied im Expertenkreis Muslimfeindlichkeit, der nach den Anschlägen in Hanau 2020 von der Bundesregierung einberufen wurde.

Sina Arnold ist Sozialwissenschaftlerin und derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Im Rahmen des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt leitet sie Forschungsprojekte zu Antisemitismus und Erinnerungspolitik in der postmigrantischen Gesellschaft und zu institutionellem Rassismus. Sie studierte Ethnologie, Politikwissenschaft und Erziehungswissenschaft in Berlin und Manchester und promovierte zu Antisemitismusdiskursen in der US-amerikanischen Linken. Neben ihrer akademischen Tätigkeit ist sie publizistisch, politisch und in der Bildungsarbeit gegen Rassismus und Antisemitismus aktiv.

Preis: CHF 27.50
Sprache: Deutsch
Art: Broschiertes Buch
Erschienen: 2022
Verlag: Verbrecher
ISBN: 978-3-95732-538-9
Masse: 350 S.

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