Assia Djebar

Durst

Assia Djebar hat als nur Einundzwanzigjährige dieses packende Erstlingswerk geschaffen. Ein überzeugender Sturm und Drang Roman, dessen Ich-Erzählerin unverblümt ihre Machenschaften offenlegt, immer im Glauben, alle Fäden in den Händen zu halten und dabei jedoch ausser Acht lässt, dass die anderen, wie sie, ihre eigenen Strategien verfolgen könnten. Schmerzhaft wird sie begreifen müssen, dass ihr sexuelles Begehren und Menschsein an die Grenzen der patriarchalen Ordnung stösst bzw. davon geprägt ist und dazu führt, dass Frauen sich zerstören und/oder sich gegenseitig missbrauchen. Durst führt durch einen Sommer an der algerischen Küste, fern der politischen Ereignisse. Es ist ein psychologisch gekonnt gestrickter Roman, welchem das autobiografische anhaftet. Djebar beschreibt eingängig die gesellschaftlichen Konventionen, das Begehren und das Jungsein einer Gruppe von Menschen aus der algerischen bürgerlichen Oberschicht. Durst ist ein ausgezeichneter Start, um sich in das hervorragende Werk von Assja Djebar einzulesen. ap

Klappentext:

"An einem milden Frühlingstag des Jahres 1957 nahm eine junge Algerierin – sie war noch keine einundzwanzig – in Paris ein Taxi zu Julliard, dem bekannten Verlag, der gerade ihren ersten Roman Durst angenommen hatte. Der Vertrag, den sie unterzeichnen sollte, war im Grunde wertlos, weil sie noch nicht volljährig war. Sie machte sich Sorgen, wie ihre Familie wohl auf ein Buch reagieren würde, in dem von Erotik die Rede war und das sie zu einer Zeit geschrieben hatte, als sie eigentlich für ihr Examen hätte lernen müssen. Sie beschloss impulsiv, ihre Haare abzuschneiden, ihr Geburtsdatum zu verändern und ein Pseudonym zu verwenden." Aus dem Nachwort von Clarisse Zimra

Über die Autorin / über den Autor:

Assia Djebar, geboren 1936 in Algerien, Schriftstellerin, Historikerin, Filmemacherin, ist die bedeutendste und international erfolgreichste Autorin des Maghreb; ihre Bücher sind in über fünfzehn Sprachen übersetzt. 1989 wurde sie mit dem LiBeraturpreis des Ökumenischen Zentrums, Frankfurt, ausgezeichnet, 2000 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Seit 2005 ist sie Mitglied der Académie française. Assia Djebar lebte in Paris und New York. Sie starb am 7.2.2015 in Paris.

Preis: CHF 11.90
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Rudolf Kimmig)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2002 (1957)
Verlag: Unionsverlag
ISBN: 978-3-293-20234-4
Masse: 156 S.

zurück