Irene Solà

Singe ich, tanzen die Berge

Ein Schmuckstück von Roman. Irene Solà springt in einem faszinierenden Sprachrhythmus in verschiedenen Einzelerzählungen über die Jahrhunderte hinweg. Die Handlung, um die sich die Erzählungen in der einen oder anderen Form drehen, ist die Geschichte vom dichtenden Bauern Domènec und dessen junger Frau Sió, die nach dem Tod von Doménec schauen muss, wie sie mit ihren Kindern durchkommt. Irene Solà greift zu einem Kunstgriff und lässt unter anderem einmal die Pyrenäen (Region der Handlung) und Pilze sprechen, dann wieder Frauen, die im 17. Jahrhundert der Hexerei bezichtigt und umgebracht wurden, um dann von den Menschen zu berichten, die vor den Franquisten über die Grenze geflohen sind.

Die Erzählungen stehen zwar für sich, sind aber auch miteinander verbunden. Singe ich, tanzen die Berge ist ein eigensinniges Werk, in dem Mensch und Natur ebenbürtig nebeneinanderstehen, wie auch die Ausdrucksformate Erzählung, Skizze und Gedicht. Sehr schön! ap

Klappentext:

Gewitterwolken schürfen über den Rücken der Pyrenäen, und ein Blitz erschlägt den dichtenden Bauern Domènec, dessen junge Frau Sió mit ihrem Schwiegervater und ihren Kindern allein zurückbleibt. Doch das Leben geht weiter. Teilnahmslos beobachten die Berge das Werden und Vergehen derer, die dort leben.

Die junge katalanische Schriftstellerin Irene Solà, die für diesen Roman 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, erschafft und belebt eine vielstimmige und poetische Welt, erzählt durch starke Frauen und mystische Stimmen von Grosseltern, Eltern, Kindern, Tieren, Geistern, dem Wald und den Wolken. Sie alle bilden diese Geschichten, die auf eine schöne und magische, aber auch tragische Art und Weise miteinander verbunden sind. Alle vereint im Kreislauf von Geburt, Leben und Tod. Solà erzählt die Geschichte der Berge, die die Erinnerung an Jahrhunderte, an geologische Epochen, politische Konflikte und die Verbindung mit der Natur umfasst.

Über die Autorin / über den Autor:

Irene Solà wurde 1990 in Malla geboren, einem Dorf mit ein paar hundert Einwohnern in der Nähe der Stadt Vic, in der Provinz Barcelona. Sie studierte an der Akademie der Künste in Barcelona und hat einen Master-Abschluss in Literatur, Film und visueller Kultur. Im Jahr 2012 veröffentlichte sie den Gedichtband Bèstia, 2017 folgte ihr erster Roman Els dics. Mit ihrem zweiten Roman, Canto jo i la muntanya balla (Singe ich, tanzen die Berge), wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Europäischen Literaturpreis 2020. Derzeit wird der Roman in über 21 Sprachen übersetzt.

Preis: CHF 19.90
Sprache: Deutsch (aus dem Katalanischen von Petra Zickmann)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2024 (2020)
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-596-71053-9
Masse: 208 S.

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