In dem schmalen Bändchen entführt uns der Süditalienkenner Dieter Richter in die Geschichte der kulinarischen Annäherung der Reisenden aus Nordeuropa an die süditalienische Küche. Was für die Reisenden im 18. und 19. Jahrhundert noch völlig ungeniessbar war, die unverdaulichen Teigfladen, die Getiere aus dem Meer, die Weine, die Fische, wird ab Mitte 20. Jahrhundert die Materialisierung der Sehnsucht nach Sonne, Süden, Wärme schlechthin.
Das Buch zeichnet nach, wie sich die erste Abneigung in eine grosse Zuneigung gewandelt hat und wie die zuerst verschmähten Gerichte ihren Weg bis in unsere Küchenschränke gefunden haben. cn
Klappentext:Wer zu Goethes Zeiten nach Italien reiste, suchte Augenlust, nicht Gaumenschmaus. Über Jahrhunderte hinweg galt die italienische Küche den Besuchern aus dem Norden als ungeniessbar und gesundheitsschädlich: Maccaroni? Ekles Wurmgewinde! Pizza? Unverdauliches Fladenbrot! Und gar Meerspinnen oder Polypen? Pfui, wer kann so etwas essen wollen! Lang hat es gedauert, bis Neugier den fremden Geschmack zum vertrauten werden liess.
Dieter Richter erzählt – kulinarisch und wie immer mit grosser Kennerschaft – die Kulturgeschichte einer Begegnung: wie die italienische Küche in den Norden kam. Von Goethes Italienreise bis zur Mittelmeerdiät.
Über die Autorin / über den Autor:Dieter Richter, geboren 1938 in Hof/Bayern, studierte Germanistik, Altphilologie und Theologie. Von 1972 bis 2004 lehrte er als Professor für Kritische Literaturgeschichte an der Universität Bremen. Er ist Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher Bücher, von denen viele bei Wagenbach erschienen sind.
Preis: CHF 28.90
