Ignazio Silone

Fontamara

Ignazio Silone beschreibt in solch eindrücklicher Weise das Leben der Bauern im Dorf Fontamara in den Abruzzen, dass man sie gar nicht mehr vergessen kann, diese Menschen mit ihrem Schweigen, ihrem Witz, ihrem Schmerz. Die Armut, die enttäuschten, Hoffnungen, die Verluste. Und immer wieder von neuem von einer weit entfernten Obrigkeit betrogen – durch neue Steuern, aber in den dreissiger Jahren auch ganz direkt durch die Umleitung ihres ganz eigenen Baches, der ihre Felder seit Generationen bewässert hat. Zusätzlich zu den alten Obrigkeiten, den Baronen, der Kirche, den Advokaten, kommen jetzt auch noch die Banken und die Unternehmer. Die Verzweiflung der Bauern steigt, die Unmut lässt sich nicht mehr im Zaun halten – aber jede Hoffnung scheint zunichte gemacht.

Ein engagierter Roman, der den Bauern und Bäuerinnen in liebevoller, gleichzeitig sehr differenzierter Art folgt und ihre Verzweiflung gegenüber einem arroganten, ausbeuterischen Staat in den Blick nimmt, ein Staat, der eine andere Sprache spricht und dessen Ziel nichts anderes als deren Vernichtung zu sein scheint. Ein zeitloses Werk! cn

Klappentext:

In Fontamara beschreibt Ignazio Silone das Leben der Bauern in seiner Heimat, den Abruzzen. Dabei zeigt er nicht nur die unvorstellbare Not dieser Menschen, sondern auch die Vitalität, den Witz, die Alltagskultur, mit der sie sich gegen Willkür und Unterdrückung wehrten und ihre Würde verteidigten. Ausserdem ist dieser Roman auch ein Panorama Italiens während der 20er und 30er Jahre, mit seinen korrupten Beamten, den brutalen Mussolini-Anhängern und den offiziellen "Vertretern Gottes", die allem Unrecht ihren Segen gaben.

Fontamara wurde in über 28 Sprachen übersetzt.

Über die Autorin / über den Autor:

Ignazio Silone (eigentlich S. Tranquilli), geboren 1900 in Pescina dei Marsi, war von 1921 bis 1930 Mitglied der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) und einer ihrer Mitbegründer. Während der Mussolini-Ära lebte er im Untergrund und in der Schweiz im Exil. Er war u.a. mehrere Jahre Vorsitzender des italienischen PEN. Silone starb 1978 in Genf.

Preis: CHF 13.90
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Hanna Dehio)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2009 (1962)
Verlag: KiWi
ISBN: 978-3-462-02599-6
Masse: 215 S.

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