Isaac Rosa

Glückliches Ende

Der Roman beginnt mit dem Ende der Liebe zwischen Ángela und Antonio. Die Wohnung ist geleert, die Fäden gekappt, die Entscheidungen getroffen. Aber wie konnte es so weit kommen? Zu Beginn ihrer Beziehung, dreizehn Jahre zuvor, waren sie davon überzeugt, dass ihre leidenschaftliche Liebe alle Hindernisse überdauern wird, dass sie es schaffen würden, glücklich miteinander alt zu werden. Denn das wollten sie.

In einer Art archäologischer Grabung legen sie vom Ende her Schicht für Schicht ihrer Geschichte frei – was ist in den Monaten vor der Trennung geschehen, was zwei Jahre vorher, wie war es, als die Töchter auf die Welt kamen, wie haben sich die Schwangerschaften angefühlt, wie wirkt sich die Karriere und die Lohnhöhe auf die Beziehung aus, wie waren diese ersten Jahre der Beziehung, welche Rolle spielte die Schuld damals, als Antonio seinen Sohn und seine Frau verlassen hat, um sein Leben mit Ángela zu verbringen? Am Ende gelangen sie an den Anfang, diesen ersten glücklichen Augenblick, an dem sie sich zum ersten Mal in die Augen blicken, und in dem auch bereits das Ende angelegt ist. 

In berührender Art und Weise erzählen Ángela und Antonio mit ihren je ganz eigenen Stimmen und mit ihrer eigenen Sicht auf die Welt von ihren Erinnerungen und ihren Gefühlen. Da sind die sehr individuellen Erfahrungen und Ängste, die ganz eigenen Zugänge, mit dem Leben umzugehen, die möglicherweise trennen konnten. Doch ohne die Welt und ihren Einfluss wäre es vielleicht anders gekommen. So ist das Zurückgehen in der Geschichte ihrer Beziehung auch eine Geschichte der Beschleunigung des Lebens, der Zunahme des ökonomischen Druckes auf eine Familie, des Abbaus von Arbeitsplätzen. Ihre Geschichte ist auch die Geschichte der Veränderungen im Alltag einer spanischen urbanen Mittelschicht.

Ein sensibles, ruhiges und sehr lesenswertes Buch! cn

Klappentext:

Auch wenn jede unglückliche Ehe auf ihre eigene Weise unglücklich ist, gleichen sie einander. Die Geschichte von Ángela und Antonio geht wie die vieler Paare: Sie verlieben sich, leben einen Traum, haben Kinder, werden in den Mühlen des Alltags zerrieben, bringen irgendwann nicht mehr die Kraft und die Geduld auf, sich auf den anderen einzulassen, Misstrauen und Eifersucht machen sich breit … Nach ihrer Trennung stellen sich Ángela und Antonio verzweifelt die Frage, wie es so weit hatte kommen können. Abwechselnd ergreifen sie das Wort, um ihre gescheiterte Ehe einer Autopsie zu unterziehen. Jeder erzählt von der schleichenden Erosion der Liebe, von verlorenen Träumen und den sich verändernden Lebensbedingungen. Und von den unzähligen Versuchen, der eigenen Unzulänglichkeit Herr zu werden und über die des anderen hinwegzusehen …
Isaac Rosas Roman Glückliches Ende ist ein kunstvoll konstruiertes, eindringliches Buch über die Liebe im 21. Jahrhundert. Jede unglückliche Ehe ist auf ihre Weise unglücklich, aber in jeder gescheiterten Beziehung steckt immer auch ein Stück Unbehagen gegenüber der Welt. Denn Liebe ist ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann.

Über die Autorin / über den Autor:

Isaac Rosa, geboren 1974 in Sevilla, gehört zu den wichtigsten Stimmen der spanischen Gegenwartsliteratur. Seine Romane wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Premio Rómulo Gallegos, dem Premio Cálamo und dem Premio Andalucía de la Crítica. International bekannt wurde er mit seinem Bestseller Das Leben in Rot, der erfolgreich verfilmt wurde. Isaac Rosa ist als Kolumnist für verschiedene Magazine, Tageszeitungen und Nachrichtenportale tätig. Er lebt in Madrid.

Preis: CHF 30.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Marianne Gareis, Luis Ruby)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2021
Verlag: Liebeskind
ISBN: 978-3-95438-124-1
Masse: 352 S.

zurück