Sara Mesa

Quasi

"Quasi", ein quasi vierzehnjähriges Mädchen, und der "Alte", ein aus der Gesellschaft gefallener, mittelalterlicher Mann treffen sich jeden Tag in einem Versteck im Park. Das Mädchen versteckt sich dort, um nicht in die Schule gehen zu müssen. Der "Alte" erzählt ihr von seiner lebenslangen Faszination für Vögel und für Nina Simone. Eine Beziehung im freien Raum beginnt sich zu entwickeln – da ist kein Aussen, an dem die Verbindung zwischen dem Mädchen und dem Mann beurteilt wird. Beide sind – auf ganz unterschiedliche Arten – von der Gesellschaft verletzt worden und wollen sich von ihr fernhalten.

Der Text beschreibt anschaulich, wie die unschuldige Beziehung zwischen den beiden durch den Blick von aussen in Schieflage gerät und sie zu etwas Verbotenem und Amoralischem werden lässt. Und wie dieses Aussen eben doch in uns allen auch drin ist. cn

Ein feiner, menschlicher Text über zwei Aussenseiter.

Klappentext:

Alles beginnt im Spätsommer, in einem Park. Als er plötzlich vor ihr steht, fühlt sie sich überrumpelt. Quasi ist "quasi vierzehn" und schwänzt nicht zum ersten Mal die Schule. Der Alte ist freundlich, schüchtern fast, gar nicht wie die anderen Männer, denen sie schon begegnet ist.

Am nächsten Tag kommt er wieder. Der Alte liebt nichts mehr als Vögel und die Musik von Nina Simone, arbeiten will er nicht. Quasi glaubt, allein zu sein in der Welt, die Gleichaltrigen sind ihr fern und fremd. Sie findet sich uninteressant, wäre gern abenteuerlustiger, vielleicht verführerischer. Den Alten scheint das nicht zu kümmern. Aber was steckt dann hinter den "falschen Verdächtigungen", von denen er erzählt? Tage und Wochen vergehen so: redend und schweigend im Gebüsch, und zugleich wächst die Gefahr, entdeckt zu werden – von den Eltern, der Schulbehörde oder anderen Parkbesuchern. Quasi weiss, dass etwas passieren muss …

Reduziert und mit beunruhigender Unterströmung erzählt dieser kurze Roman von zwei Aussenseitern – und nähert sich langsam dem Tabu einer Beziehung, an der alles verdächtig, ja fast unerträglich erscheint.

Über die Autorin / über den Autor:

Sara Mesa, 1976 in Sevilla geboren, wo sie bis heute lebt. Sie hat mehrere preisgekrönte Romane und Erzählungen sowie Essays geschrieben, die sie zum Shooting Star der spanischen Gegenwartsliteratur machten. Ihr vierter Roman Quasi schaffte es 2018 auf alle Bestenlisten in Spanien, innerhalb kürzester Zeit wurden die Übersetzungsrechte in ein Dutzend Länder, darunter die USA, verkauft.

Preis: CHF 16.90
Sprache: Deutsch (aus dem Spanischen von Peter Kultzen)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2022 (2018)
Verlag: Wagenbach
ISBN: 978-3-8031-2854-6
Masse: 141 S.

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